 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
|
|
|
|
|
Polarlicht
|
|
|
|
Was ist Polarlicht?
Das Polarlicht ist eine Lichterscheinung innerhalb der Erdatmosphäre. Diese Erscheinung ist normalerweise, wie der Name Polarlicht schon sagt, fast ausschließlich nördlich des
nördlichen bzw. südlich des südlichen Polarkreises zu sehen. Die Erscheinung des Polarlichtes ist auf der Nordhalbkugel der Erde auch als “Nordlicht” oder “Aurora Borealis” bekannt. Für die Südhalbkugel gilt
die Benennung “Südlicht” oder “Aurora Australis”. Die Aurora ensteht in 70 - 80 km Höhe durch Anregung von Sauerstoffatomen und Stickstoffmolekülen. Als anregende Teilchen fungieren hauptsächlich Elektronen ,
die durch den Sonnenwind zur Erde gelangen. Außerdem tragen auch Protonen des Sonnenwindes zu einem Teil der Anregung bei. Die angeregten Teilchen emittieren je nach ihrer Höhe in der Atmosphäre und natürlich je nach
Atom-/Molekülart Licht verschiedener Wellenlängen. Der Hauptteil der Emmision wird von Sauerstoffatomen in etwa 120 km Höhe verursacht. Hierbei handelt es sich um grüne Lichtquanten mit einer Wellenlänge von 557.7nm. Weiterhin
werden auch rote Quanten emittiert, die eine Wellenlänge von 630nm haben. Letztere Emission hat ihren Ursprung bei Sauerstoffatomen in etwa 200 km Höhe. Neben dem Licht der Sauerstoffatome gibt es noch einen Beitrag von
Stickstoffmolekülen, die meist ein violettes Licht aussenden, das über einen relativ großen Wellenlängenbereich reicht. Das Licht des Stickstoffs trifft aber nicht immer auf, sondern nur während besonders großer und heller
Polarlicht-Ereignisse, den so genannten geomagnetischen Stürmen. Stürme dieser Art treten fast immer nach starken Ausbrüchen auf der Sonne auf, bei denen große Mengen an Materie in Richtung Erde geschleudert werden. Solche Ausbrüche
finden meist alle 11 Jahre während der Phase maximaler Aktivität auf der Sonne statt. In diesem Zeitraum sind auf der Sonne besonders viele und auch besonders komplexe Sonnenflecken zu sehen, die den Ausgangspunkt der Ausbrüche
darstellen. Erreichen die geomagnetischen Stürme eine extrem große Stärke, so ist es auch möglich Polarlichter außerhalb der polaren Zonen zu beobachten. Teilweise können dann auch in Mitteleuropa farbenpprächtige Nordlichter am Himmel
bewundert werden. Das “mitteleuropäische Polarlicht” unterscheidet sich jedoch deutlich vom “normalen Polarlicht”. Dies ist im speziellen auf das irdische Magnetfeld zurückzuführen, das sehr stark in die
Entstehung der Aurora involviert ist. Die Anregung der Atome bzw. Moleküle kann nämlich nur dann erfolgen wenn die benötigten Teilchen tief genug in die Erdatmosphäre vordringen können. Hierzu folgen die Elektronen und Protonen den
Feldlinien des Erdmagnetfelds. Da diese Feldlinien aber nur im Bereich der Pole fast senkrecht in der Atmosphäre verlaufen, ist es den anregenden Teilchen auch nur dort möglich, sehr tief in die Atmosphäre einzudringen und das
“typische grüne Polarlicht” zu erzeugen. Über Europa verlaufen die Feldlinien dagegen in in einem relativ flachen Winkel zur Erdoberfläche und relativ hoch in der Atmosphäre. Deshalb herrscht in den sogenannten
“mittleren Breiten” auch das rote Polarlicht vor, dass in größerer Höhe entsteht. Nur bei extremen geonmagnetischen Stürmen (wie z.B.am 29.-/30.10.2003) ist es auch möglich das grüne Polarlicht als schönen Bogen über dem
Nordhorizont zu sehen. Bei solchen Ereignissen ist dann das rote Polarlicht sogar bis hinunter in den südlichen Bereich des Himmels zu sehen.
|
|
|
|
Begriffe und Abkürzungen im Zusammenhang mit Polarlicht und Sonne
ACE ACE (AdvancedComposition Explorer) ist ein seit 1997 opperierender Satellit. Er ist am Lagrange-Punkt 1 zwischen Erde und Sonne positioniert und liefert uns wichtige Messdaten vom Sonnenwind. Das sind
beispielsweise Stärke und Ausrichtung des interplanetaren Magnetfeldes, Geschwindigkeit des Sonnenwindes, Protonen Dichte, etc. Bz Der Bz-Wert ist eine Kenngröße für die Magnetfeldstärke des Interplanetaren Magnetfelds in Richtung der Z-Achse und wird in Nanotesla (nT) angegeben. Je geringer (negativ) der Wert ist, desto wahrscheinlicher ist das Auftreten von Polarlicht in Deutschland.
CME CME ist die englische Abkürzung für CoronalMassEjection. Siehe KMA. DSCOVR DSCOVR ist ein Beobachtungssatellit und der offizielle Nachvolder des ACE-Satelliten (Siehe ACE). DSCOVR steht für
Deep Space Climate Observatory. DST-Index DST-Index steht für Disturbance Storm Time Index. EPAM Der EPAM ist ein Experiment am ACE-Satelliten. EPAM steht für Electron, Proton and Alpha-particle
Monitor. Hierbei wird die Dichte der Protonen und Elektronen gemessen. Mehr Informationen gibt es hier. Full Halo CME Wenn der
sichtbare CME auf den Aufnahmen von LASCO C2/C3 des ACE-Satelliten die komplette Sonnenscheibe überdeckt hat, spricht man von einem Full Halo CME. Hier gibt es eine genauere Erklärung.
HCS / HCS-Crossing HCS steht für Heliosphärische Stromschicht (engl. HeliosphericCurrent Sheet). Von HCS-Crossing spricht man, wenn die Erde das HCS durchdringt. Bei einem HCS-Crossing wird der Sonnenwind "gestaut". IMF IMF steht für das interplanetare Magnetfeld und beschreibt das Magnetfeld, was von der Sonne ausgeht und unser Sonnensystem durchdringt. Impact
Als Impact bezeichnet man das Eintreffen eines CMEs auf der Erde. Kannibalen CME
Wenn ein langsamer CME von einem schnelleren CME eingeholt wird und sich beide Massenauswürfe überlagern, spricht man von einem KannibalenCME. Es ist umstritten, welche Auswirkungen diese Kannibalen auf die Einzelkomponenten, also
folglich auf die geomagnetische Aktivität haben KMA KMA (eng. CME) steht für koronaler Massenauswurf (engl. CoronalMassEjection)
und ist eine Teilchenwolke, die aus Protonen, Elektronen, Röntgen- und Gammastrahlung besteht. Die Teilchenwolke entsteht aufgrund von Flares oder Filamenteruptionen. Trifft ein KMA auf die Erde, können helle Polarlichter entstehen.
LD-Flare LD steht für Long Duration. Das bedeutet soviel wie langanhaltend. Ein LD-Flare ist letztendlich nichts anderes als ein Röntgenflare der über mehrere Stunden lang andauert.
LD-Flares können starke und schnelle Massenauswürfe erzeugen die zu Polarlicht führen können. MagneticCrochet
Ein MagneticCrochet (oder auch Solar FlareEffect, SFE) ist ein Effekt, bei dem die Atmosphäre durch Röntgenstrahlung ionisiert wird. Das hat zur Folge, dass die Magnetometer auf der Erde zum Zeitpunkt des Flares leicht ausschlagen.
MagneticCrochets sind sehr selten, da sie nur bei starken und langanhaltenden Flares beobachtet werden können. MM MM ist eine oft verwendete Abkürzung für Magnetometer. PL Das ist eine häufig verwendete Abkürzung für Polarlicht. SOHO SOHO (Solar andHeliospheric Observatory)
ist ein Satellit zur Sonnenbeobachtung, der seit 1995 im Weltraum operiert. Er befindet sich ca. 1,5 Mio. Kilometer von der Erde entfernt und funkt "in Echtzeit" wichtige Bilder und Daten zur Erde. So kann beispielsweise nach
dem Auftreten eines Röntgenflares entschieden werden, ob es einen CME gab oder nicht. Offizielle Website von SOHO.
SFE SFE ist die Abkürzung für Solar Flare Effekt. Siehe MagneticCrochet. Sonnensturm Der Begriff "Sonnensturm" wird oft von den Medien und innerhalb der esoterischen Szene
verwendet, ist jedoch wissenschaftlich nicht korrekt. Oft ist ein geomagnetischer Sturm gemeint, wenn man von einem "Sonnensturm" spricht. Manchmal sind aber auch Flares oder der Sonnenwind gemeint. SWPC
SWPC steht für Space WeatherPrediction Center, eine Einrichtung der NASA zur Vorhersage von Weltraumwetter. TenFlare In dem Wort TenFlare steckt das englische Wort Ten (dt. Zehn) und Flare. Flares emittieren Radiowellen über einen großen Frequenzbereich, d.h. sie decken ein großes Frequenzspektrum ab. Diese Radiowellen kann man als
"Rauschen" messen. Eine der signifikanten Frequenzen ist der Wellenlängenbereich von 10,7cm (2695 MHz). Wenn die Stärke des Flare-Rauschens das natürliche Hintergrundrauschen übertrifft, spricht man von einem TenFlare. Je
intensiver dieser ist, desto stärker ist der Flare ausgefallen.
Quelle: www.meteoros.de/themen/polarlicht
|
|
|
|
|
Interpretation von Informationen, Daten und Messwerten zur Polarlichtvorhersage (www.lightriders.info/)
|
|
|
|
 |
|
|
|
 |
|
|
|
 |
 |
|
Die wichtigsten Eigenschaften des Sonnenwindes für die Polarlichtvorhersage
|
|
|
 |
 |
|
Sonnensturm am 29.10.2003 Polarlichter konnten an diesem Tag bis nach Norditalien gesehen werden. Leider verwehrten mir Wolken die Sicht zu diesem ausergewöhnlichen Naturschauspiel.
|
 |
 |
|
Sonnensturm am 7./8./9./10.11.2004
Starke magnetische Aktivität an diesen Tagen Leider wurde die Sicht auf Polarlichter wieder einmal durch starke Bewölkung versperrt. Vereinzelt wurden
aber Polarlichter beobachtet und fotografiert.
|
|
 |
 |
|
Sonnensturm am 21.01.2005
Schwerster Sonnensturm seit 15 Jahren. Der Hagel der energiereichen Sonnenteilchen war bis zu einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit schnell. Ursprung des Substorms war ein Sonnenfleck von der Größe Jupiters.
Polarlichter waren bis weit in den Süden zu sehen. In großen Teilen Deutschlands war das himmlische Schauspiel, so wie hier in Mömbris, Wetter bedingt wieder mal nicht zu sehen. Nur kurz konnte ich durch eine kleine Wolkenlücke ein
rotes Leuchten erkennen.
|
|
 |
 |
|
Erstes in Deutschland sichtbares Polarlicht seit 5 Jahren In Schleswig-Holstein und an der Ostsee war in der Nacht von 3. auf 4. August 2010 das erste Polarlicht seit 5 Jahren mit bloßem
Auge zu sehen! Am 1. August hatten sich auf der Vorderseite der Sonne einige Flares gebildet. Ein Flare mit der Stärke C3 um 09:55 MEZ in der Fleckengruppe Nr. 1092 ist für die Ablösung eines Filaments in der Korona der Sonne
verantwortlich gewesen. Ein CME begab sich auf den Weg Richtung Erde wo das Magnetfeld der Erde zum ersten Mal am 3. August um 18:40 Uhr MEZ getroffen wurde. Dies löste einen geomagnetischen Sturm der Klasse G2 aus der ca. 12 Stunden
anhielt und von 22:00 Uhr MEZ bis 4:00 MEZ am stärksten war.
|
 |
 |
|
Diagramm vom 04.08.2010
|
|
|
 |
 |
|
Diagramm vom 24.10.2011
|
|
|
 |
 |
|
Polarlicht am 17.03.2015 in Mömbris um 00:21 Uhr MEZ
|
|
|
 |
 |
|
Diagramm vom 19.12.2021
|
|
|
 |
 |
|
Diagramm vom 05.03.2022
|
|
|
 |
 |
|
Polarlicht am 23.04.2023 in Mömbris um 19:36 UTC
|
|
|
 |
 |
|
Polarlicht am 05.11.2023 in Mömbris um 18:00 UTC
|
|
|
|